Ein Notgroschen, obwohl es finanziell eng ist?

Es war ein Donnerstagmorgen wie jeder andere. Bis ich einen Brief öffnete, der die finanziellen Grundlagen meiner Praxis infrage stellte: Eine drastische Kürzung der Stundensätze. Und zwar rückwirkend ab dem vorletzten Quartal. Ich musste mich erstmal setzen und tief durchatmen (immer gut...).

Glücklicherweise hatte mich eine Supervisorin am Ende meiner Ausbildung auf genau so eine Situation hingewiesen, deshalb hatte ich einen Notgroschen zurück gelegt, einen ziemlichen Batzen. Dachte ich jedenfalls. Jetzt war er auf einen Schlag weg, denn natürlich hatte ich die Anzahl meiner Patient*innen, meine Ausgaben etc. entsprechend der (dachte ich) gültigen Stundensätze geplant. Das war echt ein Schock, aber dank des guten Ratschlags von K. keine Katastrophe.


Das "Konzept Notgroschen" ist alles andere als altmodisch

Ich würde mich freuen, wenn ich mit meiner Geschichte (die glücklicherweise 20 Jahre oder so zurückliegt) quasi in die Rolle von K. schlüpfen und nun Sie dazu motivieren könnte, an einen Notgroschen zu denken, auch wenn alles ganz sicher und planbar erscheint. Ist es nicht immer. Zumal nicht, wenn man eine eigene Praxis hat.

Derzeit wird z.B. immer mal wieder von möglichen Regressforderungen gesprochen, die uns Psychotherapeut*innen drohen, wenn die Gutachtenpflicht fällt. So etwas könnte solche Momente auslösen, locker. Aber es gibt ganz bestimmt auch alle möglichen anderen Situationen, an die man vorher einfach nicht denkt.

Deshalb mein Appell: Auch wenn Geld nach den Ausgaben für die Psychotherapie-Ausbildung und dem Erwerb eines Kassensitzes wahrscheinlich knapp ist - bitte denken Sie nicht nur an einen Notgroschen, sondern bauen Sie ihn tatsächlich auf. Auch kleine Beträge, die regelmäßig zurückgelegt werden, summieren sich im Laufe der Zeit und können einen echten Unterschied machen. Also: Am Besten direkt anfangen und einen konkreten, zu Ihnen und Ihrer Situation passenden Plan dafür machen (bitte!).

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